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Gemeinde
                                                                                            Eichenzell
       Der Rippberg - Natur- und Erholungsraum

       Der Rippberg - Teil des rund 315 Hektar großen Eichen-  Der  „Eichenzeller  Urwald“  wächst  in  der  Gemarkung  Ro-
       zeller Gemeindewalds ist ein „Kraftort“ und mit seinen   themann und liegt unmittelbar an den Lehrpfaden „Albert
       Basaltblöcken, verschiedensten Tierarten und seinem    Schweitzer–Pfad“ und „Baumarten–Pfad“.
       wertvollen Baumbestand als Natur- und Erholungsraum
       unbedingt sehens- und schützenswert.                   „Albert Schweitzer – Pfad Am Rippberg“
                                                              Wer  im  wunderschönen  Rippberg  Erholung  und  Naturer-
       „Eichenzeller Urwald“                                  lebnis  sucht  und  dabei  auf  dem  Höhenweg  unterhalb  des
       Die Gemeindevertretung beschloss am 24. August 2017 ein   Gipfels wandert, stößt auf acht Schilder mit Zitaten Albert
       für  den  Gemeindewald  Eichenzell  einmaliges  Projekt:  Ein   Schweitzers (1875 – 1965).
       knapp 10 Hektar großes Waldstück wurde in Zusammenar-  Der  im  Elsass  geborene  Friedensnobelpreisträger  erlangte
       beit  der  Gemeinde  und  dem  damaligen  Revierförster  Nor-  Weltruhm  als  Professor  der  Theologie  und  Philosophie,  als
       bert Hahnel aus aller forstlichen Nutzung herausgenommen.   Musiker  und  als  Arzt  im  westafrikanischen  Lambarene/Ga-
       Grund für diese Entscheidung war die außerordentliche Be-  bun, wo er ein Spital aufbaute.
       deutung dieser Fläche für den Naturschutz. Ungeachtet der
       ansonsten betriebenen, nachhaltigen und standortgemäßen
       Forstwirtschaft bestand über alle politischen Parteien hinweg
       Einvernehmen darüber, sich mit einer begrenzten Fläche öko-
       logisch  hochwertigen  Waldes  auf  das  zeitlich  unbegrenzte
       Experiment „Kernfläche“ oder „Urwald“ einzulassen.
       Die  zuvor  erfolgte
       kritische   Überprü-
       fung  der  Unteren
       Naturschutzbehörde
       würdigte  die  Be-
       sonderheiten  dieses
      Sehenswürdigkeiten
       Waldstückes,  indem
       sie zur Erteilung von
       Öko-Punkten für die                                    Mit dem „Albert Schweitzer-Pfad“ soll besonders seiner Phi-
       Gemeinde     gleich                                    losophie der „Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben“ gedacht
       für sieben von neun                                    werden. Denn dieses Gedankengut, das der damals noch jun-
       möglichen  Kriterien                                   gen Naturschutzbewegung voranging und welches Schweit-
       den Zuschlag gab.                                      zer selbst in konsequenter Weise vorlebte, konnte in Eichen-
       Bis zu 200 Jahre alte Eichen, Quellbereiche, zehn verschiede-  zell nirgendwo besser seinen Platz finden, als im ökologisch
       ne Baumarten, ein hoher Totholzanteil, ein Amphibienteich,   wertvollsten Gebiet der hiesigen Waldungen: im Rippberg.
       Großvögel,  Fledermäuse  sowie  seltene  Pflanzengesellschaf-  Die  Schweitzer-Zitate  schaffen  vor  dem  beeindruckenden
       ten auf nährstoffreichem Basaltboden sind fortan unbeein-  Szenario  alter  Laubwälder,  Tümpel,  Quellen  oder  seltener
       flusst  von  menschlichem  Zutun  und  können  in  ihrer  lang-  Pflanzengesellschaften  ein  geistiges  Fundament  und  damit
       wierigen und spannenden Entwicklung vom aufmerksamen   einen  ganz  eigenen  Zugang  zum  kostbaren  Eichenzeller
       Naturfreund beobachtet werden.                         Kleinod „Rippberg“.


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