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Der Rippberg - Natur- und Erholungsraum
Der Rippberg - Teil des rund 315 Hektar großen Eichenzeller Gemeindewaldes ist ein „Kraftort" und mit seinen Basaltblöcken, verschiedensten Tierarten und seinem wertvollen Baumbestand als Natur- und Erholungsraum unbedingt sehens- und schützenswert.
„Eichenzeller Urwald“
Die Gemeindevertretung beschloss am 24. August 2017 ein für den Gemeindewald Eichenzell einmaliges Projekt: Ein knapp 10 Hektar großes Waldstück wurde in Zusammenarbeit der Gemeinde und dem damaligen Revierförster Norbert Hahnel aus aller forstlichen Nutzung herausgenommen. Grund für diese Entscheidung war die außerordentliche Bedeutung dieser Fläche für den Naturschutz. Ungeachtet der ansonsten betriebenen, nachhaltigen und standortgemäßen Forstwirtschaft bestand über alle politischen Parteien hinweg Einvernehmen darüber, sich mit einer begrenzten Fläche ökologisch hochwertigen Waldes auf das zeitlich unbegrenzte Experiment „Kernfläche“ oder „Urwald“ einzulassen.
Die zuvor erfolgte kritische Überprüfung der Unteren Naturschutzbehörde würdigte die Besonderheiten dieses Waldstückes, indem sie zur Erteilung von Öko-Punkten für die Gemeinde gleich für sieben von neun möglichen Kriterien den Zuschlag gab. Bis zu 200 Jahre alte Eichen, Quellbereiche, zehn verschiedene Baumarten, ein hoher Totholzanteil, ein Amphibienteich, Großvögel, Fledermäuse sowie seltene Pflanzengesellschaften auf nährstoffreichem Basaltboden sind fortan unbeeinflusst von menschlichem Zutun und können in ihrer langwierigen und spannenden Entwicklung vom aufmerksamen Naturfreund beobachtet werden.
Der „Eichenzeller Urwald“ wächst in der Gemarkung Rothemann und liegt unmittelbar an den Lehrpfaden „Albert Schweitzer – Pfad“ und „Baumarten – Pfad“.
„Albert Schweitzer – Pfad Am Rippberg“
Wer im wunderschönen Rippberg Erholung und Naturerlebnis sucht und dabei auf dem Höhenweg unterhalb des Gipfels wandert, stößt auf acht Schilder mit Zitaten Albert Schweitzers (1875 – 1965).
Der im Elsass geborene Friedensnobelpreisträger erlangte Weltruhm als Professor der Theologie und Philosophie, als Musiker und als Arzt im westafrikanischen Lambarene/Gabun, wo er ein Spital aufbaute.
Mit dem „Albert Schweitzer-Pfad“ soll besonders seiner Philosophie der „Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben“ gedacht werden. Denn dieses Gedankengut, das der damals noch jungen Naturschutzbewegung voranging und welches Schweitzer selbst in konsequenter Weise vorlebte, konnte in Eichenzell nirgendwo besser seinen Platz finden, als im ökologisch wertvollsten Gebiet der hiesigen Waldungen: im Rippberg.
Die Schweitzer-Zitate schaffen vor dem beeindruckenden Szenario alter Laubwälder, Tümpel, Quellen oder seltener Pflanzengesellschaften ein geistiges Fundament und damit einen ganz eigenen Zugang zum kostbaren Eichenzeller Kleinod „Rippberg“.
Der „Albert Schweitzer-Pfad“ ist auf einer Länge von etwa 950 Metern auf befestigtem Weg gut begehbar und tangiert die inzwischen ausgewiesene Kernzone („Eichenzeller Urwald“). In seiner Verlängerung kann man den Rippberg-Gipfel überqueren und erreicht auf einem Rundweg wieder den Ausgangspunkt.
Der „Albert Schweitzer-Pfad“ wurde im Sommer 2015 von dem damaligen Revierförster Norbert Hahnel in Zusammenarbeit mit der Gemeinde erstellt und am 14. September 2015 offiziell eingeweiht. Unter den geladenen Gästen befand sich der Vize-Präsident der „Internationalen Albert Schweitzer – Vereinigung“, Dr. Roland Wolf, der das Engagement der Gemeinde Eichenzell würdigte und sich mit einer Urkunde bedankte.
„Baumarten – Pfad Am Rippberg“
Das Verhältnis der Deutschen zu ihrem Wald galt schon immer als ein besonderes. Es spiegelt sich wider in zahlreichen Sagen, Mythen und Märchen, die fester Bestandteil unseres Kulturgutes und unseres Selbstverständnisses sind.
Diesen Gedanken will der „Baumarten-Pfad Am Rippberg“ aufgreifen, indem auf ihm besonders markante Bäume gezeigt werden, die in ihrer alten, knorrigen und seltenen Erscheinung unverwechselbare „Individuen“ ihrer jeweiligen Art repräsentieren.
Auf dem Rundweg stellt Norbert Hahnel etwa zehn dieser Baumarten vor und erzählt von deren großem Einfluss auf das Leben der Menschen über viele Jahrhunderte hinweg. Während der Naturfreund über Größe und Schönheit von Linde, Esche oder Eiche staunen kann, erfährt er viel über deren religiöse, medizinische und traditionelle Bedeutung für die menschliche Existenz.
Der „Baumarten-Pfad“ erstreckt sich über eine Länge von zwei Kilometern.
Er verläuft anfangs mit dem „Albert Schweitzer–Pfad“, tangiert den inzwischen ausgewiesenen „Eichenzeller Urwald“, um anschließend abzuzweigen und über den Rippberg-Gipfel zu seinem Ausgangspunkt zurückzukehren.
Der Pfad ist nicht beschildert, so dass er nur mit Führung des ehemaligen Revierförsters Norbert Hahnel zu begehen ist.
Informationen und Führungen:
Norbert Hahnel
Mobil: 0171 / 1818601
E-Mail: heimatmuseum@eichenzell.de