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Bericht: OsthessenNews / Marius Auth
Fotos: OsthessenNews / Carina Jirsch
Beim Jahresempfang der Gemeinde Eichenzell am Donnerstagabend, 23.01.2025 konnte Bürgermeister Johannes Rothmund zum einen den Fortschritt oder sogar den Abschluss einer Vielzahl ambitionierter Projekte vermelden, zum anderen zeigte der Wegzug eines Ärtzepaars aus Eichenzell-Löschenrod erst vor Kurzem die Fragilität der Versorgungsinfrastruktur im ländlichen Raum auf. Noch am Abend wurde gewarnt: Strukturschwäche und mangelndes Vertrauen in den Staat gehen zusammen.
Im festlich erleuchteten Kultursaal des Eichenzeller Schlösschen stellte Rothmund nicht ohne Grund Dr. Viola Shishmani, die neue Hausärztin, die seit dem 1. Januar die Praxis von Dr. Heinrich Syski weiterführt, an den Anfang seiner Rede: Erst vor Kurzem war das Ärztepaar Dr. Eszter Szokonya und Dr. habil. Gabor Erös aus Eichenzell-Löschenrod weggezogen, noch dazu in die Nachbargemeinde Neuhof. Rothmund konnte sich deswegen eine Spitze nicht verkneifen: "Lassen Sie mich kritisch anmerken, dass die gesundheitliche Grundversorgung unserer Bürgerinnen und Bürger langfristig nur durch eine Änderung der Strukturen auf Bundesebene sichergestellt werden kann, jedoch sicher nicht durch einen Wettbewerb benachbarter Kommunen."
Sonst war das Jahr 2024 allerdings durch Fortschritt gekennzeichnet, auch im begonnenen Jahr soll dies weitergeführt werden: Die Einweihung der DRK-Rettungswache in Eichenzell-Lütter, die Kläranlage in Eichenzell-Löschenrod, Bauhof-Richtfest, die Sanierung der Alten Schule in Eichenzell-Rothemann, die Sanierung der Straße Am Steinberg in Eichenzell-Kerzell, die Sanierung der Bürgermeister-Ebert-Straße, das sich anbahnende Planfeststellungsverfahren für die geplante Anschluss-Stelle an die A7 in Eichenzell-Döllbach, der Lärmschutz für Eichenzell-Löschenrod und Eichenzell-Kerzell, die Sanierung von Kirchen in Eichenzell-Löschenrod, Eichenzell-Rönshausen, Eichenzell-Döllbach und Eichenzell-Büchenberg, der Bau des neuen Feuerwehrhauses in Eichenzell-Löschenrod, die Einweihung der Bürgerwerkstätte in Eichenzell-Rothemann, aber auch das neue Backhaus der Bäckerei Pappert in Eichenzell-Rönshausen und der Businesspark Area 766 waren hier Beispiele.
Bald soll mit dem An- und Umbau der Kita Fliegenpilz in Eichenzell-Lütter begonnen werden, Rothmund mahnte: "Die stetige Steigerung von Standards beim Bau, aber auch bei der Personalausstattung, die aufgrund der Vorgaben von Bund und Land durch die Kommunen zwingend einzuhalten sind, lassen die Kosten explodieren - gleichzeitig wird die Sicherung und Bindung von Fachkräften immer schwieriger. Wir müssen klar kommunizieren, dass viele an der Belastungsgrenze sind. Es muss auf Bundes- und Landesebene diskutiert werden, ob die stetige Steigerung der Standards und damit die Ausgaben gerade im sozialen Bereich angesichts des immer schneller voranschreitenden demografischen Wandels der richtige Weg sein kann, um Deutschland zukunftsfest zu machen."
Ingrid Fritsch, die Vorsitzende der Gemeindevertretung, mahnte: 40 Prozent der Deutschen, vor allem in Ostdeutschland, seien unzufrieden mit der Demokratie. Strukturschwäche und mangelndes Vertrauen in den Staat gingen zusammen. "Die Bevölkerung wünscht sich eine Politik, die sie nach außen gut repräsentiert. Unzufriedenheit mit der Demokratie geht Hand in Hand mit populistischen Einstellungen."
Die hessische Landtagspräsidentin Astrid Wallmann warnte in ihrem Impulsvortrag "Aktuelle Herausforderungen für unsere Demokratie" nicht nur vor der globalen Auseinandersetzung zwischen weltanschaulichen Systemen, die durch die Wiederwahl von Donald Trump an Aktualität gewonnen habe, sondern auch vor der Gefahr für die Demokratie auf kommunaler Ebene: Bürgermeister würden inzwischen bedroht und beleidigt - die Politik müsse mit aller Härte gegen solche Taten vorgehen.
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